Am 10.02.2025 ab 16:15 Uhr lädt das Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen zum Kolloquium ein.
Prof. Dr. Thomas Hestermann von der Hochschule Macromedia wird einen Vortrag halten zum Thema:
Messer, Morde und Migranten: Klischees und Deutungsmuster in der Gewaltberichterstattung deutscher Leitmedien
Eingeladen sind Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen, und alle, die sich für das Thema interessieren. Das Kolloquium findet in den Räumlichkeiten des ZKFS in Chemnitz und zeitgleich online via Zoom statt.
Bei Interesse an einer Teilnahme bitten wir um Anmeldung per E-Mail an Dr. Deliah Wagner (deliah.wagner@zkfs.de) bis zum 07.02.2025. Die Plätze vor Ort sind begrenzt, bitte geben Sie deshalb an ob Sie online oder in Präsenz teilnehmen möchten.
Abstract: Deutsche Fernsehnachrichten, TV-Boulevardmagazine und überregionale Zeitungen zeigen ein Zerrbild der Gewaltkriminalität. Unter dem Druck von Rechtspopulisten und sogenannten besorgten Bürgern nennen Redaktionen vermehrt die Staatsangehörigkeit von Tatverdächtigen – aber meist nur dann, wenn diese keinen deutschen Pass haben. Besonders ausgeprägt ist dieses Auswahlmuster bei Messerangriffen. Dies belegt unsere Langzeitanalyse seit 2007. Wer irrationalen Ängsten statistische Befunde entgegenstellt, sieht sich dem Vorwurf von Lebensfremdheit ausgesetzt, wie eine exemplarische Kommentaranalyse zeigt.
Dr. Thomas Hestermann lehrt Journalismus am Campus Hamburg der Hochschule Macromedia. Gelernt hat er den Journalismus von der Pike auf. Er fuhr als Reporter in den Schacht von Gorleben hinunter, war unterwegs mit gewalttätigen Skinheads und führte Interviews auf dem Gipfel des Montblanc. Er moderierte beim Norddeutschen Rundfunk und leitete zehn Jahre lang die Redaktion der Fernsehreihe „Tacheles – Talk am roten Tisch“ (Phoenix).
Das Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen (ZKFS) ist ein An-Institut der Technischen Universität Chemnitz.