Auszug aus der Süddeutschen Zeitung, 22.01.2023, von Marcel Laskus (Text) und Regina Schmeken (Bilder):
Gute Waffen, schlechte Waffen. Für Frank Asbrock gibt es nur schlechte, jedenfalls im privaten Bereich. Am Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen an der TU Chemnitz hat der Sozialpsychologe mit seinem Team in ganz Deutschland 5000 Menschen zu ihrem Sicherheitsgefühl befragen lassen. 70 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass die Zahl der Straftaten zugenommen hat. Dabei sind bei 90 Prozent aller Straftaten die Zahlen seit Jahren rückläufig. Asbrock spricht vom „Kriminalitätsparadoxon“. […] „Eine Waffe kann das Kontrollgefühl wiederherstellen“, sagt Asbrock am Telefon. Wirklich sinnvoll aber sei das nicht. „In der breiten Forschung gibt es keinen Hinweis darauf, dass es gut ist, wenn Menschen sich aufrüsten.“ Die Zahl der Straftaten nehme dadurch jedenfalls nicht ab. Im Gegenteil. „Je stärker ein persönlicher Verschwörungsglaube ausgeprägt ist, desto gefährlicher nimmt man die Welt wahr.“ Manche meinen dann, sich selbst verteidigen zu müssen, wie die kürzlich enttarnten Reichsbürger – und werden damit zur Gefahr für andere.
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